Dayana und ich nutzten einen Kurzurlaub, um die archäologischen Fundstätte einer präkolumbianischen Kultur kennenzulernen. Tierradentro liegt in einem schwer zugänglichen Bereich der Zentralkordilleren der Anden und ist das heutige Gebiet der Páez-Indianer, die sich selber als Nasa bezeichnen. Nahe des Ortes San Andrés de Pisimbalá befinden sich Überreste der so genannten Tierradentro-Kultur. Diese haben viele Ähnlichkeiten mit der San-Agustín-Kultur, die ich im Jahr 2015 kennenlernte, unterscheiden sich aber in den archäologischen Fundstätten. Während in San Agustín vor allem die Steinstaturen beeindrucken, sind es in Tierradentro die in den Fels getriebenen Schachtgräber. Einige dieser Gräber enthalten Wandmalereien, die bis zum heutigen Tag gut erhalten sind. Um nach Tierradentro zu kommen, blieben wir bei der An- und Abreise je eine Nacht in Popayán. Popayán wird auch als weiße Stadt bezeichnet und ist die Hauptstadt der Provinz Cauca.
Die Anreise nach Tierradentro dauerte einen Tag. Zunächst ging es am frühen Nachmittag mit einem Flug von Medellín nach Cali, wo wir einen Bus nach Popayán nahmen. Nach gut 3 ½ Stunden Busfahrt kamen wir gegen 20 Uhr abends in Popayán an. Mit einem Taxi ging es vom Busterminal zur Unterkunft. Wir mussten den letzten Teil zur Unterkunft laufen, da die Straße gesperrt war und sich unheimlich viel Polizei und Militär aufhielt. In der Unterkunft trafen wir auf Marta wieder, die ich bereits während des Besuchs im Jahr 2015 kennengelernt hatte. Sie war etwas überrascht, da sie uns erst einige Tage später erwartet hatte. Zum Glück hatten sie aber noch ein freies Zimmer. Im Anschluss gingen wir in ein libanesisches Restaurant Abendessen und spazierten etwas durch die Stadt. Dabei beobachten wir die Proben zum Umzug der Polizei und des Militärs im Rahmen der Festlichkeiten des kolumbianischen Unabhängigkeitstags, der zwei Tage später stattfinden sollte. Wir schauten uns dies kurz an und kehrten wieder zurück in die Unterkunft. Am folgenden Tag wachten wir zeitig auf und frühstückten in der Unterkunft. Am Vormittag ging es zum Busterminal, wo wir einen Bus nach San Andrés de Pisimbalá nahmen. Die Fahrt führte vom Cauca-Tal hoch in die Anden. Dabei ging es bis auf 3300 Meter hoch, wo wir den Páramo überquerten. Da ein Teil der Straße gerade ausgebaut wird, mussten wir eine Baustelle passieren, die tagsüber für mehrere Stunden gesperrt wird. Glücklicherweise kamen wir genau in der Mittagspause der Arbeiter an und konnte diesen matschigen Teil nach einer kurzen Wartezeit passieren. Nach der Baustelle hielten wir an einem kleinen Restaurant an, wo wir Mittag aßen. Von dort aus ging es hinab in den Ort Inzá. Hier stiegen viele Leute ein, so dass der Bus auf dem letzten Abschnitt gut gefüllt war. Kurz vor 16 Uhr kamen wir schließlich in San Andrés de Pisimbalá, wo wir von netten Leuten in der Unterkunft empfangen wurde. Die restliche Zeit des Tages nutzten wir, um die Wanderung des nächsten Tages zu planen und uns den Ort anzuschauen. Wir schauten uns die Kapelle von San Andrés de Pisimbalá an, die während eines Feuers im Jahr 2013 abbrannte, und gerade wieder aufgebaut wird. Wir stiegen etwas hinauf und genossen den Panoramablick über den Ort. Im Anschluss gingen wir zum Fußballfeld und sahen uns das Dorfleben an. Hier trafen sich fast alle Leute aus dem Ort. Während einige Leute Fußball spielten, saßen andere am Rand und tranken gemütlich ein Bier. Die Kinder nutzten es ebenso zum Spielen, so beispielsweise in Mädchen, die mit einem Bobbycar herumfuhr. Irgendwann waren scheinbar alle gekommen und es begann ein Fußballspiel. Auf dem Feld war viel los, da beide Mannschaften mit 14 Spieler spielten. In einer Mannschaft spielte sogar eine Frau mit, so dass hier der integrative Gedanke im Vordergrund stand. Zum Abschluss des Tages aßen wir im Restaurant der Unterkunft und bereiteten die Sachen für die Wanderung am Folgetag vor.
Pasando una obra de camino / Durchfahren einer Baustelle
La cocina de un restaurante a 3300 metros / Die Küche eines Restaurants auf 3300 Metern Höhe
Una nina jugando con una gata en la altura / Ein Mädchen spielt mit einer Katze in der Höhe
Dayana adelante del hotel en San Andrés de Pisambalá / Dayana vor dem Hotel in San Andrés de Pisambalá
La capilla de San Andrés de Pisambalá en reconstrucción despúes de un incendio en el 2013 / Die Kapelle von San Andrés de Pisambalá beim Wiederaufbau nach einem Feuer im Jahr 2013
Vista a San Andrés de Pisambalá / Sicht auf San Andrés de Pisambalá
Gente jugando fútbol en San Andrés de Pisambalá / Leute beim Fußballspielen in San Andrés de Pisambalá
Una nina en un carito en la cancha de fútbol de San Andrés de Pisambala / Ein Mädchen mit einem Bobbycar auf dem Fußballfeld in San Andrés de Pisambalá
Am nächsten Tag, was der kolumbianische Nationalfeiertag ist, wachten wir zeitig auf und frühstückten in der Unterkunft. Im Anschluss liefen wir knapp eine halbe Stunde hinab zum Eingang des Parque Arqueológico Nacional de Tierradentro (deutsch: Archäologische Nationalpark Tierradentro). Dort erhielten wir einen Reisepass des Nationalparks, wo wir an den einzelnen Stationen Stempel bekamen. Als Erstes schauten wir uns das ethnologische Museum an, was Informationen über die heute in Tierradentro lebenden Páez-Indianer liefert. Im Anschluss konnten wir einen Blick in das archäologische Museum, was jedoch gerade umgebaut wurde. Vom Eingangsbereich liefen wir zur ersten Station Alto de Segovia, wo wir nach knapp 30 Minuten ankamen. Hier wurden wir von einem netten Sicherheitsmann empfangen, der unseren Reisepass stempelte und uns zu den einzelnen Schachtgräbern begleitete. Die Schachtgräber waren beeindruckend, da sie geometrische Malereien enthielten. Einzigallein der Abstieg war immer etwas abenteuerlich, da die Stufen relativ hoch sind. Neben den Malereien enthielten einige Schachtgräber in Stein gehauene Gesichter. Nachdem wir uns fast alle Schachtgräber angeschaut hatten, genossen wir kurz die Aussicht über die Landschaft. Im Anschluss ging es zur zweiten Station Alto de Duende, welches knapp 20 Minuten entfernt liegt. Kurz vor der zweiten Station wurden wir von drei Kindern empfangen, die um Süßigkeiten bettelten. Statt Süßigkeiten gaben wir Ihnen ein paar Würstchen, die wir für den Weg mitgenommen hatten. Wir schauten uns die Schachtgräber in Alto de Duende an, die jedoch nicht mit elektrischem Licht ausgestattet sind. Glücklicherweise hatten wir Stirnlampen dabei. Wie in Alto de Segovia befinden sich in den Schachtgräbern von Alto de Duende Malereien. Die letzte Station vor dem Mittagessen war El Tablón. Dazu stiegen wir von Alto de Duende zu einer Straße auf, die wir folgten. Nach knapp 40 Minuten wandern kamen wir dort an. In El Tablón befinden sich große Steinskulpturen, die an dem Ort gefunden worden. Sie ähneln den Steinskulpturen von San Agustín, sind jedoch nicht so beeindruckend. Anschließend kehrten wir nach San Andrés de Pisambalá zurück, wo wir im Restaurant der Unterkunft Mittag aßen und uns auf die Nachmittagswanderung vorbereiteten.
Dayana en el museo etnográfico del Parque Arqueológico Nacional de Tierradentro / Dayana im ethnografischen Museum des Archäologischen Nationalparks Tierradentro
En el museo arqueológico del parque nacional / Im archäologischen Museum des Nationalparks
Dayana subiendo hacia Alto de Segovia / Dayana beim Aufstieg zu Alto de Segovia
Un hipogeo con pintura en Alto de Segovia / Ein Schachtgrab mit Malereien in Alto de Segovia
Caras en un hipogeo de Alto de Segovia / Gesichter in einem Schachtgrab in Alto de Segovia
Dayana subiendo un hipogeo en Alto de Segovia / Dayana beim Aufstieg aus einem Schachtgrab in Alto de Segovia
Hipogeos en Alto de Segovia / Schachtgräber in Alto de Segovia
Otro hipogeo con pinturas en Alto de Segovia / Ein weiteres Schachtgrab mit Malereien in Alto de Segovia
Con Dayana en Alto de Segovia / Mit Dayana in Alto de Segovia
Ninos recibiendonos en Alto de Duende / Kinder empfangen uns in Alto de Duende
Vista a Alto de Segovia desde Alto de Duende / Sicht auf Alto de Segovia von Alto de Duende
Dayana saliendo de un hipogeo en Alto de Duende / Dayana steigt aus einem Schachtgrab in Alto de Duende
Pintura en un hipogeo en Alto de Duende / Malerei im Schachtgrab in Alto de Duende
En el Tablón / In El Tablón
Dayana con una estela en el Tablón / Dayana mit einer Steinstatur in El Tablón
El Tablón con el guardia / El Tablón mit dem Sicherheitsmann
Gegen 13 Uhr begannen wir den zweiten Teil der Wanderung. Zunächst ging es von San Andrés de Pisambalá zu den Schachtgräbern von Alto de San Andrés. Dort kamen wir nach knapp 20 Minuten an, wobei wir unterwegs eine Brücke überqueren mussten. In Alto de San Andrés erwarteten uns weitere Schachtgräber mit Malereien. Daneben sahen wir einen großen Stein, der als Tür für die Schachtgräber diente. Im Anschluss erwartete uns der beschwerliche Aufstieg zur letzten Station Alto de Aguacate. Zunächst ging es einen Weg hinauf auf einen kleinen Bergkamm, von dem wir in ein kleines Tal hinabstiegen, um die Quebrada El Escano zu durchqueren. Wir genossen den Weg und bedienten uns an den Früchten der Bäume. Nachdem wir einen Bach überquerten hatten, begann der Aufstieg zu Alto de Aguacate. Über Serpentinen ging es steil bergauf, wobei es glücklicherweise nicht all zu warm war. Auf dem Weg durchquerten wir einige private Grundstücke. An einer Tür stand eine Kuh. Glücklicherweise war sie friedlich und ließ uns passieren. Nach gut 1 ½ Stunden kamen wir in Alto de Aguacate an und machten zunächst eine Pause. Wir unterhielten uns mit dem Sicherheitsmann und machten ein kleines Picknick. Daneben genossen wir die wunderbare Aussicht auf die umliegende Landschaft. Wir sahen beispielsweise den Ort Inzá in der umliegenden Berglandschaft. Wir schauten uns die Schachtgräber an, die gegenüber den anderen Orten nicht mit Holzpalanken geschützt waren. Ein Schachtgrab hatte mehrere Eingänge und ein Fenster, was wir für ein nettes Foto nutzten. Auch in diesen Schachtgräbern fanden sich Höhlenmalereien, jedoch nicht so gut erhalten wie an den anderen Orten. Wir blieben einige Zeit in Alto de Aguacate, ehe wir gegen 16 Uhr mit dem Abstieg begannen. Dieser führte uns an einem Bergkamm hinab zum Eingangsbereich des Nationalparks. Beim Abstieg genossen wir den Panoramablick auf die umliegende Landschaft, wobei die späten Sonnenstunden ein wunderbares Farbspiel mit den Bergen abgaben. Da unsere Beine von der langen Wanderung müde waren, mussten wir höllisch aufpassen, dass uns bei dem steilen Abstieg nichts passierte. Gegen 17.30 Uhr erreichten wir den Eingangsbereich des Nationalparks, wo wir in einem kleinen Laden einen erfrischenden Saft zu uns nahmen. Kurz darauf kam gerade ein Jeep vorbei, der uns zurück nach San Andrés de Pisambalá mitnahm. Wir freuten uns auf die erfrischende Dusche nach der 13 Kilometer langen Wanderungen, wo wir 800 Höhenmetern aufgestiegen waren. Doch wir stellten mit erschrecken fest, dass es gerade keine Wasser gab, da eine Wasserleitung oberhalb des Ortes geplatzt war und somit der gesamte Ort kein Wasser hatte. Netterweise gab uns ein Herr von Unterkunft einen Eimer voll Wasser, die sie als Reserve hatten. So erfrischten wir uns mit einer kleinen Schüssel und kalten Wasser. Anschließend aßen wir im Restaurant der Unterkunft Abendessen und fielen müde, aber zufrieden, ins Bett.
Dayana cruzando un puente / Dayana überquert eine Brücke
Pintura en un hipogeo en Alto de San Andrés / Malerei in einem Schachtgrab in Alto de San Andrés
Una piedra que cerró un hipogeo / Ein Stein, der ein Schachtgrab schloss
Dayana comiendo una fruta en el camino / Dayana ist eine Frucht auf dem Weg
Vista a la quebrada El Escano / Sicht auf die Schlucht El Escano
Una vaca en el camino / Eine Kuh auf dem Weg
Con Dayana en Alto de Aguacate / Mit Dayana in Alto de Aguacate
Hipogeos en Alto de Aguacate / Schachtgräber in Alto de Aguacate
Dayana en un hipogeo en Alto de Aguacate / Dayana in einem Schachtgrab in Alto de Aguacate
Saltando sobre Alto de Aguacate / Sprung über Alto de Aguacate
Vista a Inzá desde Alto de Aguacate / Sicht auf Inzá von Alto de Aguacate
Disfrutando la vista durante la bajada / Genießen des Ausblicks während des Abstiegs
Am letzten Tag in Tierradentro war schon wieder die Abreise angesagt. Statt früh um 6 Uhr einen Direktbus nach Popayán zu nehmen, fuhren wir am Morgen in den Ort Inzá, wo Markttag war. Mit einem kleinen Jeep ging es von San Andrés de Pisambalá nach Inzá. In dem Jeep fanden 14 Leute Platz, während auf dem Dach Säcke mit geernteten Sachen transportiert wurden. Auf dem Weg hielten wir mehrmals an, um Leute und Säcke einzuladen. In Inzá angekommen sahen wir die große Anzahl von Jeeps und Chivas (typische kolumbianische Busse in ländlichen Gebieten), die sich hier trafen. Dabei warteten die Leute darauf, dass ihre Säcke mit den geernteten Sachen abgeladen wurden. Wir frühstückten in einer kleinen Bäckerei und beobachten dabei die Leute. Darunter waren einige Leute mit indigener Abstammung. Im Anschluss besuchten wir die Markthalle, wo alles verkauft wird: Brot, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Kleidung und elektronische Sachen. Wir kauften ein paar spezielle lila Kartoffeln für die Wohnung und Erdbeeren für die Busfahrt. Nachdem wir uns den Markt angeschaut hatten, gingen wir zum Büro der Busgesellschaft und kauften uns Tickets für die Rückfahrt nach Popayán. Während wir auf den Bus warteten, drehten wir eine Runde über den Platz und schauten uns ein Denkmal der Kaffeebauern an. Daneben beobachten wir das Markttreiben: Während immer noch vollbeladene Jeeps ankamen, warteten andere Leute bereits auf die Rückfahrt. Andere Leute transportierten Ihre Erntesäcke zu den Verkaufsstellen. Teilweise erfolgt dies mit Pferden, teilweise jedoch direkt auf den Schultern der Leute. Auf den Chivas beobachten wir Kinder, die die Zeit mit Spielen verbrachten. Mit gut einer halben Stunde Verspätung kam der Bus anund wir liefen rasch auf den Platz, wo der Bus hielt. Mit Erschrecken stellten wir fest, dass es viele mehr Leute gab, die mit dem Bus mitfahren wollte, als es Sitzplätze gab. So brach ein kleines Chaos aus. Zunächst stiegen aus den Bus viele Leute aus, die zum Markt wollten. Glücklicherweise bekamen wir zwei Sitzplätze, doch hinter uns fingen die Leute an über die Sitzplätze zu diskutieren. Die Leute mit Tickets bekamen alle einen Platz, der Rest der Leute musste im Bus die rund 4stündige Fahrt stehen. Auf der Rückfahrt mussten wir erneut an der großen Baustelle pausieren, wobei dies einige Leute aus dem Bus zum Mittagessen nutzten. Nach knapp 30 Minuten Wartezeit passierten wir die Baustelle und kamen schlussendlich gegen 15 Uhr in Popayán an. Dort fuhren wir in die Unterkunft und gingen anschließend Mittagessen. Nach dem Essen schauten wir uns das Zentrum von Popayán an. Als erstes besichtigten wir die Iglesia de San Francisco (deutsch: Kirche von San Francisco), wo gerade eine Messe stattfand. Im Anschluss besuchten wir den zentralen Platz Parque Caldas, wo wir uns die Kathedrale, den Uhrturm und das Rathaus anschauten. Als nächstes besuchten wir die Puente de Humilladero (deutsch: Bildstock-Brücke) und besuchten den Handwerkskunstmarkt am Ende der Brücke. Als letztes liefen wir in Richtung dem Cerro El Morro (deutsch: Hügel El Morro), in dessen Nähe wir das Pueblito Patojo besuchten. Dies ist ein kleiner Nachbau von Popayán. In einem Café tranken wir eine Kleinigkeit und ließen die letzten Tage Revue passieren. Den Abend ließen wir in einer Bar mit Salsa- und Rockmusik bei ein paar Bier ausklingen.
Gente esperando sus sacos de una chiva en Inzá / Leute warten auf Ihre Säcke von einer Chiva
Una senora en Inzá / Eine Frau in Inzá
Una senora vendiendo verduras en el mercado de Inzá / Eine Frau verkauft Gemüse im Markt von Inzá
Otra senora vendiendo papas en el mercado de Inzá / EIne Frau verkauft Kartoffeln im Markt von Inzá
Monumento cafetero en Inzá / Denkmal der Kaffebauern in Inzá
Un jeep llegando a Inzá / Ein Jeep kommt in Inzá an
Gente esperando para salir de Inzá / Leute warten auf die Abfahrt in Inzá
El bus a Popayán lleno con gente / Der Bus in Popayán voll mit Leuten
Pasando una obra en el camino hacia Popayán / Beim Passieren einer Baustelle auf dem Weg nach Popayán
Esperando que abren una obra de camino / Beim Warten auf die Öffnung einer Baustelle
Vista al Paramó / Sicht auf das Paramó
La iglesia San Francisco en Popayán / Die Kirche San Francisco in Popayán
Con Dayana adelante de la catedral de Popayán / Mit Dayana vor der Kathedrale von Popayán
Dayana abajo del puente de Humilladero / Dayana unter der Bildstock-Brücke
Vista al cerro El Morro / Sicht auf den Hügel El Morro
Una iglesia en el Pueblito Patojo / Eine Kirche im Pueblito Patojo
Den letzten Tag nutzten wir, um uns einen der Thermalbäder in Popayán zu erholen. Nach einem gemütlichen Frühstück in der Unterkunft in Popayán fuhren wir mit einem Bus in den Ort Coconuco. Auch diese Busfahrt war wieder etwas chaotisch. Bereits im Busterminal waren alle Plätze vergeben. Am Ortsausgang von Popayán stiegen jedoch erneut mehr als 10 Personen zu, so dass der Bus rappelvoll war. Nach gut einer Stunde kamen wir in Coconuco an, wo wir mit zwei Mototaxis zu den Thermalbäder von Aguas Hirviendo (deutsch: Kochendes Wasser) fuhren. Diese Thermalbäder sind ein heiliger Ort der indigenen Bevölkerung. Als wir ankamen war das Thermalbad schon gut gefüllt, da es Sonntag war. Wir nahmen ein Bad in dem schwefelhaltigen Wasser, was bis zu 45°C warm war. Die Quelle des Thermalbads enthält 90°C warmes Wasser. Wir besuchten die verschiedenen Becken sowie die Dampfsaunas. Ab und zu erfrischten wir uns an einen der kalten Wasserfälle. Mit zunehmender Zeit füllte sich das Thermalbad, so dass man nicht wirklich gut entspannen konnte. Nach gut 2 Stunden verließen wir das Bad und aßen gegrillte Forelle in einem Restaurant in der Nähe des Thermalbades. Anschließend fuhren wir mit Mototaxis die knapp 4 Kilometer zurück in den Ort Coconuco, wo wir einen Bus zurück nach Popayán nahmen. Hier wiederholte sich das Chaos im Bus, dass mehr Tickets als freie Sitzplätze verkauft wurden. Doch glücklicherweise bekamen wir erneut zwei Sitzplätze. Als wir am Busterminal von Popayán ankamen, erschreckten wir uns an der Masse an Leuten. An allen Ticketschaltern hatten sich riesige Schlangen gebildet. Da es mehrere Busgesellschaften nach Cali gab, teilten wir uns auf und versuchten zwei Tickets zu ergattern. Während ich weniger Glück hatte, ergatterte Dayana die letzten zwei Tickets in einem Minivan. Nun stellte sich auch heraus, warum es die langen Schlangen gab: Einige Leute einer indigenen Minderheit hatten einen Teil der Straße zwischen Popayán und Cali für einige Stunden blockiert, um für Ihre Rechte einzutreten. Insbesondere im Norden der Provinz Cauca gibt es Landkonflikte zwischen der indigenen Bevölkerung und den Großgrundbesitzern. Durch die Straßenblockade kamen die Busse nicht mehr durch, so dass keine Tickets verkauft werden konnte, da man nicht wusste, wann es weitere Busse gab. Dazu kam, dass es der Abreisetag nach einem verlängerten Wochenende war, wo es zu einem erhöhten Reiseaufkommen kam. Zum Glück dauerte die Straßenblockade nur einige Stunden, frühere Straßenblockaden sollen mehrere Tage angedauert haben. Nach gut einer Stunde Wartezeit in Popayán fuhren wir nach Cali. Wir kamen gut durch und erreichten Cali nach 3 Stunden Fahrzeit. Vom Busterminal fuhren wir 30 Minuten zum Flughafen, wo wir 3 Stunden vor Abflug ankamen. Wir hätten also noch etwas mehr Zeitpuffer gehabt. Am späten Abend flogen wir nach Medellín zurück, wo wir kurz vor Mitternacht ankamen.
Con Dayana en los aguas termales de Coconuco / Mit Dayana in dem Thermalbad in Coconuco
Agua hirviendo a 90°C en los aguas termales / Kochendes Wasser bei 90°C in dem Thermalbad
Vista sobre las aguas termales / Sicht über die Thermalbäder
Die Reise nach Tierradentro war abenteuerlich und aufregend. Am Ende war es wert, den langen Anreiseweg auf sich zu nehmen. Die Schachtgräber mit den Malereien sind beeindruckend und einzigartig. Wir waren beide begeistert von den archäologischen Hinterlassenschaften der Tierradentro-Kultur und werden es insbesondere den Kolumbianern weiterempfehlen. Einziger Wermutstropfen war das etwas chaotische Transportsystem, was die Reise etwas beschwerlich machten. In diesem abgelegenen Gebiet ist dies jedoch nicht wirklich verwunderlich, da es scheinbar zu wenig Transportmöglichkeiten gibt. Glücklicherweise hat jedoch immer alles klappt, so dass wir den Kurztrip genießen konnte.